Wie die Epigenetik unser Verständnis von Burnout im digitalen Zeitalter verändert


Dr. Akuma Saningong hält am swissICT Symposium am 25. September ein Referat im Stream «Mensch» zum Thema «Wie die Epigenetik unser Verständnis von Burnout im digitalen Zeitalter verändert»

«Es sind nicht unsere Gene, die unser Leben kontrollieren, sondern unsere Ansichten.» - Bruce Lipton (Autor von Intelligente Zellen – Wie Erfahrungen unsere Gene steuern)


Autor: Dr. Akuma Saningong, Keynote Speaker & Naturwissenschaftler

Bis vor einiger Zeit gingen die meisten Experten davon aus, dass unsere Gen-Informationen – gespeichert in der Doppelhelix der DNS (Desoxyribonukleinsäure) – ziemlich hart verdrahtet vorliegen und hauptsächlich für unser körperliches und geistiges Schicksal verantwortlich sind. Umweltfaktoren wie Klima, Erziehung, soziales Umfeld, Gesellschaft und Arbeitsklima würden zwar gleichfalls Einfluss ausüben, das "endgültige Wort" aber von den Genen gesprochen werden.

Dann entwickelte sich die wissenschaftliche Disziplin der Epigenetik – und stellte schon nach relativ kurzer Zeit unser bisheriges Verständnis der Steuerung sämtlicher Lebensprozesse ordentlich auf den Kopf.

Nur wenige haben auf dem Schirm, dass es auch in die andere Richtung geht: Nicht die Krankheit beeinflusst Körper und Geist – der Geist kann über die Epigenetik als Vermittler ungeahnte Kontrolle über Krankheiten ausüben, und zwar im Positiven. Besonders bei Burnout, einem um sich greifenden Gesundheitsproblem, kann die Epigenetik viel Gutes bewirken. Epigenetik bedeutet wortwörtlich "Kontrolle oberhalb von Genetik".

Chronischer Stress und Burnout – Ein menschgemachtes Gesundheitsproblem greift um sich

Burnout ist ein Überbegriff für Stresssymptome, die am Ende in einer völligen Erschöpfung und Arbeitsunfähigkeit enden. In unserer schnelllebigen digitalisierten Gesellschaft mit steigendem Druck und Erwartungen (Umwelt!) steigt der Stress auf dem Einzelnen zunehmend. Eine ungesunde Lebensführung, die mehr Regel aus Ausnahme ist, beschleunigt diesen Prozess. Der chronische Stress setzt Veränderungen in Gang, die die verschiedenen hormonellen Drüsen im Körper aus dem Gleichgewicht bringen – jedoch nicht zerstören.

Das bedeutet, dass selbst im Zustand des Burnouts, der völligen Erschöpfung, das innere Gleichgewicht wiederhergestellt kann, und zwar ganz ohne Medikamente! Wie das geht? Verändere Deine Umwelt (Ernährung, Arbeit, Privatsphäre, Schlaf, Sport, innere Denkweisen) so, dass Dein Körper in der Lage ist, wieder zu seinem Normalzustand zurück zu gelangen. Ein paar wertvolle Tipps, wie Du Deine Epigenetik in die richtige Richtung leitest, gebe ich Dir gleich.

Stressreduktion, Burnout-Behandlung und -prävention? Reine Kopfsache!

Die Erkenntnis, dass wir ganz bewusst durch die Kraft unserer Gedanken die Aktivität der Telomere - diese sorgen ähnlich der kleinen Plastikhülsen an Schnürsenkeln dafür, dass die Enden der proteinkodierenden Enden der DNS nicht "ausfransen", instabil werden und ihre Funktion einbüßen - und Hormone kontrollieren können, wurde zu Recht im Jahre 2009 mit dem Nobelpreis "geadelt". Als Fazit dieses Artikels möchte ich Dir folgende Empfehlungen mitgeben, um in Reinkultur Dein Leben und Deine körperliche Gesundheit nach Deinen Wünschen zu gestalten und zu verbessern:

  • Esse und trinke gesund! Eine ausgewogene Ernährung mit frischen Lebensmitteln, sauberem und zumindest gefilterten Trinkwasser (idealerweise natürlich reinem Quellwasser) und die Vermeidung von industriell hergestellter Fertigkost und zuckerhaltiger Flüssigkeiten versorgt Deinen Körper mit den nötigen "Betriebsstoffen", Medikamente und Nahrungsergänzungen werden weitestgehend überflüssig.
  • Bewege Dich regelmäßig, möglichst an der frischen Luft! Mehr als ein Viertel aller bekannten Krankheiten kann bereits durch eine Zunahme an körperlicher Bewegung behandelt werden – so einfach kann Gesundheit sein!
  • Schlaft gut und auch miteinander! Schlaf dient nicht nur der Regeneration der körperlichen "Batterien", sondern bringt unseren Geist über Nacht auch wieder in die Balance. Ein aktives Sexualleben sorgt gleichfalls für physische und psychische Ausgeglichenheit – aber auch hier gilt: die Dosis macht die Medizin.
  • Gehe nach draußen, atme tief und lass' die Sonne rein! Natürliches Sonnenlicht regt die wichtige Produktion von Melatonin an, frische Luft reicht vollkommen aus, um uns ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen, wir benötigen dann keine Powerdrinks mit zusätzlich hinzugefügtem O2.
  • Verbringe viel Zeit mit lieben Menschen, die Dir wichtig sind! Der Mensch ist von Natur aus ein soziales Wesen, wer die soziale Interaktion vernachlässigt, landet über kurz oder lang in einer Echokammer der eigenen Zweifel und Ängste. Sei hilfsbereit, nimm' aber auch Hilfe von außen an, wenn Du ein Problem nicht alleine bewältigen kannst.
  • Denke Dich weiter! Endlich gibt es wissenschaftliche Beweise jenseits rein oberflächlicher "Tschakka!"-Rufe für die Wirksamkeit positiven Denkens. Du bist der uneingeschränkte Herrscher Deiner Gedanken, die wiederum Deine Gene und Deinen Körper steuern. Fange also genau JETZT damit an, Dich von Zweifeln und "Was-wäre-wenn"-Szenarien zu befreien und vertraue Tag für Tag ein wenig mehr Deiner eigenen, guten Intuition. Ziele sind ungemein wichtig, gönne Dir aber auch die nötige Zeit, um sie zu erreichen.
  • Alles ist möglich! Die gute Nachricht zum Schluss: Wenn Du aktiv die Kontrolle über Deine Gedanken und Dein Leben anstrebst und gewinnst, stellt sich Dich und Deinen Zielen über kurz oder lang nichts mehr in den Weg!
     

Publiziert am 13. September 2018